Für Einsteiger, die nebenbei im Internet Geld verdienen wollen, ist es wichtig, realistische Erwartungen zu haben und systematisch vorzugehen. Es gibt viele legal erreichbare Möglichkeiten — von einfachen Microtasks über bezahlte Umfragen bis zu freiberuflichen Dienstleistungen oder eigenen digitalen Produkten — aber nicht alle sind gleich gut bezahlt oder für jede Person geeignet. Zuerst lohnt sich eine kurze Bestandsaufnahme: Welche Fähigkeiten bringst du mit (Schreiben, Grafik, Programmieren, Nachhilfe, Sprachen, Verkaufserfahrung)? Wie viel Zeit kannst du wöchentlich investieren? Möchtest du schnell kleine Beträge erzielen oder langfristig ein zusätzliches, stabiles Einkommen aufbauen?
Praktische Einstiegsoptionen, die viele Anfänger nutzen, sind Microtask-Plattformen (kleine Aufgaben wie Bildkennzeichnung, Datenvalidierung), bezahlte Umfragen und Produkttests, sowie Plattformen für einfache Dienstleitungen (Texterstellung, Übersetzungen, Social‑Media‑Posts). Diese bringen meist nur kleine Einnahmen pro Aufgabe — oft nur ein paar Rappen bis wenige Franken pro Task — eignen sich aber gut, um Erfahrungen zu sammeln und kurzfristig etwas zu verdienen. Wer höhere Stundensätze erzielen will, kann als Freelancer arbeiten (z. B. Webentwicklung, Grafikdesign, Texterstellung, Beratung, Online‑Nachhilfe). Freelancer-Jobs können, abhängig von Erfahrung und Spezialisierung, deutlich höhere Stundensätze erzielen (üblich sind sehr unterschiedliche Spannen; Anfänger starten oft niedriger und bauen Preise mit Erfahrung auf).
Eine andere langfristige Möglichkeit sind eigene digitale Produkte (E‑Books, Onlinekurse, Vorlagen) oder wiederkehrende Einnahmen über Affiliate‑Marketing, Blogging oder einen kleinen Onlineshop. Das erfordert mehr Vorarbeit (Inhalte erstellen, Plattform aufbauen, Marketing), kann aber laufende Einnahmen liefern, wenn einmal etwas gut etabliert ist. Verkauf physischer Produkte über Marktplätze oder Print‑on‑Demand/ Dropshipping ist ebenfalls möglich, verlangt aber Logistikverständnis, Kundenservice und oft etwas Startkapital.
Damit der Einstieg gelingt, folgende schrittweise Vorgehensweise:
- Wähle 1–2 Bereiche, die zu deinen Fähigkeiten passen, statt alles gleichzeitig auszuprobieren.
- Erstelle ein einfaches Portfolio oder Beispiele (Textproben, Designmuster, Referenzvideos, Probestunden).
- Richte professionelle Profile auf passenden Plattformen ein (z. B. Freelancer‑Marktplätze, Nachhilfe‑Portale, Etsy/Shopify für Produkte) und achte auf ein klares Profilfoto, eine prägnante Beschreibung und realistische Preise.
- Starte mit einigen kleinen Projekten, sammle Bewertungen und optimiere danach Preis und Angebot.
- Lerne Basiskenntnisse zu Rechnungsstellung, Steuerpflicht und Zahlungsverkehr — sichere Zahlungswege (Banküberweisung, Wise, PayPal) nutzen und niemals fragwürdige Vorauszahlungen oder unnötig persönliche Daten weitergeben.
Wichtige Hinweise zu Legalem und Steuern (Schweiz): Einkünfte aus Nebenjobs müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Bei selbstständiger Tätigkeit sind Sozialabzüge (AHV/IV/EO) relevant; informiere dich bei deiner kantonalen Ausgleichskasse, ob und wann eine Anmeldung nötig ist. Wer Waren oder Dienstleistungen als Unternehmen verkauft und einen Jahresumsatz von 100’000 CHF überschreitet, muss sich in der Regel für die Mehrwertsteuer (MWST) registrieren. Führe von Anfang an einfache Buchführung: Einnahmen, Ausgaben und Rechnungen systematisch dokumentieren. Bei Unsicherheit kann eine kurze Beratung durch eine Steuerfachperson oder das kantonale Steueramt helfen.
So erkennst du und vermeidest du Betrug: Seriöse Plattformen verlangen in der Regel keine hohen Vorauszahlungen für die Vermittlung von Aufträgen. Sei skeptisch bei Versprechen von „schnell reich werden“, bei Forderungen nach sensiblen Daten (z. B. vollständige Bankzugänge, Kopien von Identitätsdokumenten ohne klaren Grund) und bei Multi‑Level‑Marketing‑Angeboten, die eher Rekrutierung als echten Produktverkauf belohnen. Prüfe Bewertungen, recherchiere im Web und tausche dich ggf. in relevanten Foren oder Communitys aus.
Tipps, um schneller besser zu werden: Investiere zeitweise in Kurse, um gefragte Fähigkeiten wie SEO, Online‑Marketing, Grafikdesign oder Codierung zu verbessern. Automatisiere wiederkehrende Aufgaben (Vorlagen für Angebote und Rechnungen, Standardantworten). Baue dir ein Netzwerk auf — zufriedene Kunden bringen oft Folgeaufträge oder Empfehlungen. Setze realistische Preise und erhöhe sie schrittweise mit wachsender Erfahrung und starken Referenzen.
Konkrete Fehler, die du vermeiden solltest: zu breit starten statt eine Nische zu wählen, keine Verträge oder klare Leistungsbeschreibungen verwenden, Aufgaben ohne Vorauszahlung oder Teilzahlung komplett gratis erledigen, und Buchhaltung vernachlässigen. Eine einfache Standardvereinbarung (Leistungsumfang, Fristen, Preis, Zahlungsbedingungen) schützt dich und ist schnell erstellt.
Kurzfristige Einnahmen sind möglich, aber nachhaltiger Erfolg braucht Zeit, Qualität und Zuverlässigkeit. Fang klein an, lerne aus jedem Auftrag und baue Schritt für Schritt dein Angebot und deine Reputation aus. Wenn du magst, nenne mir deine Fähigkeiten und wie viel Zeit du pro Woche investieren kannst — dann mache ich dir einen konkreten Starter‑Plan mit passenden Plattformen und einem ersten Wochenziel.
